MBA oder Master in Management (MIM)? Wer sich für ein General Management oder International Business Studium interessiert, stellt sich früher oder später diese Frage. Denn MBA- und MIM-Programme haben tatsächlich einiges gemeinsam:
- Beides sind so genannte Postgraduierten-Programme, also weiterführende Studiengänge, die einen ersten akademischen Abschluss voraussetzen. Beide Programme schließen entsprechend mit einem Master-Degree ab.
- Beides, MBA und MIM vermitteln Wissen und Kompetenzen im General Management, sind also nicht auf eine bestimmte Management-Funktion wie Finance fokussiert.
- Beide Studiengänge sind für Absolventen aller Fachrichtungen geeignet.
- Beide Programmtypen werden an Business Schools und Universitäten gelehrt.
- Beide, MBA vs MIM können als Vollzeitstudium und auch berufsbegleitend absolviert werden.
- Für beide Programmtypen gibt es eine AMBA-Akkreditierung.
- Und für beide MBA und MIM gibt es Rankings.
Dennoch sind der MBA und MIM keine direkten Alternativen. Stattdessen richten sich beide Programme an verschiedene Zielgruppen und enhalten deshalb fundamentale Unterschiede.
MBA vs. MIM: Unterschiede bei der Berufserfahrung
Für ein MBA braucht man neben einem ersten akademischen Abschluss in der Regel zwei bis drei Jahre Berufserfahrung - viele MBA-Studierende bringen sogar viel mehr Jahre im Job mit. Masters in Management dagegen setzen normalerweise keine Berufserfahrung voraus, sondern nur einen ersten akademischen Abschluss.
Unterschiede beim Alter der Studierenden
Als Folge sind MBA-Studenten in der Regel älter als MIM-Studierende. Während an vielen Business Schools das Durchschnittsalter von MBA-Teilnehmern zwischen 28 und 32 Jahren liegt, bei einer Bandbreite von 24 bis 35 Jahren, liegen die MIM-Studenten deutlich darunter: 22, 23 oder 24 Jahre sind sie meist im Schnitt.
Unterschiede bein den Studiengebühren
Da die Studierenden jünger und in der Regel ohne Berufserfahrung sind - verglichen mit dem Master of Business Administration (MBA) - sind zwangsläufig die Studiengebühren im Schnitt niedriger. Umgekehrt sind so genannte Executive Education MBAs (EMBA-Programme) am teuersten, da die Zielgruppe Führungskräfte in der Regel ein hohes Einkommen erzielt oder der Arbeitgeber für die Stduiengebühren aufkommt.
Zurück zum MIM: Niedrigere Studiengebühren im Vergleich zum Master of Business Administration (MBA) ist im Durchschnitt gemeint. Es gibt MIM-Programme mit Studiengebühren über 45.000 Euro (wie zum Beispiel der MIM der London Business School, Stand 2022) und Masters of Business Administration mit Studiengebühren unter 10.000 Euro. Und wie beim MBA auch lässt sich ein starker Anstieg der tuition fees Jahr für Jahr beobachten, vor allem bei den Business Schools mit internationaler Reputation und Ranking-Platzierung.
Unterschiede beim Ziel?
Während der Master of Business Administration Young Professionals oder erfahrenen Berufstätigem die Gelegenheit eines Karriere-Sprungs oder eines Karriere-Wechsels bietet, machen MIM-Studierende das Programm in der Regel für den Start der Karriere. Es geht um Einstiegsjobs, die besser bezahlt werden als Jobs für Bachelor-AbsolventInnen, die aber nicht mit Stellen für MBA-AbsolventInnen vergleichbar sind, da diese eben Berufserfahrung voraussetzen.
Was bringt mir die Qualifikation eigentlich?
Die Mischung aus jungen oder auch fortgeschrittenen Berufstätigen macht einen wichtigen Teil des MBA-Studiums aus. Gute Business Schools legen Wert auf Teilnehmer aus verschiedenen Branchen und mit verschiedenen Erfahrungen, von denen die Kommilitonen im gegenseitigen Austausch während des Studiums profitieren. Der M.Sc. in Management kann so einen Mehrwert nicht bieten, da die Zielgruppe eben gerade AbsolventInnen beziehungsweise Menschen mit geringer oder gar keiner Berufserfahrung sind. Deshalb ist der MIM auch ein eher theoretisches Studium, das deshalb ja auch meist mit dem Master of Science (M.Sc.) abschließt und zumindest in Deutschland oft dem Hauptstudium im alten BWL-Diplom-Studium nahe kommt. Ziel ist es, die Studierenden auf den ersten Job vorzubereiten - und wie das die MIM-Studiengänge im Einzelnen tun, ist dann doch sehr unterschiedlich. Neben den Inhalten unterscheiden sich dei MIM-Programme, wie die entsprechzneden Programme des Master of Business Administration auch, zum Beispiel durch die Internationalität der Studierenden, die Publikationsaktivität und Internationalität der Professoren, die Zulassungskriterien - brauche ich zum Beispiel einen ersten Abschluss in einem wirtschaftsnahen Fach oder ist es egal, auch welcher akademischen Richtugn ich komme? - die Qualität des Karriere-Service und die Arbeitgeber, die an den Campus kommen, um Nachwuchskräfte zu rekrutieren.
Management Studium: Unterschiede bei den Inhalten
Während der Master of Business Administration (MBA) ausschließlich praktisch ausgerichtet ist, vermittelt der Msc in Management auch theoretische Grundlagen. Auf den Punkt gebracht: Wer Management studieren will, lernt beim MBA nicht, wo eine bestimmte Formel herkommt, sondern einzig und allein, wie man sie anwendet. Ein klassisches MSc in Management-Programm dagegen ist vom Ansatz her theoretischer und vermittelt dementsprechend Inhalte und Hintergrundwissen, was nicht ausschließlich anwendbar sein muss. Der MIM bietet deshalb häufig sogar die Voraussetzung für eine mögliche spätere Promotion. Das gilt vor allem für MIM-Programme, die ein wirtschaftswissenschaftliches Erststudium voraussetzen wie das an der HHL - Leipzig Graduate School of Management, WHU - Otto Beisheim School of Management, Kühne Logistics University, EBS University für Wirtschafts und Recht, der Universität Mannheim oder der Hochschule St. Gallen. MBA und MSc in Management decken sich im Curriculum dabei häufig nur bei rund einem Drittel des Lehrstoffs.
Reputation beim späteren Arbeitgeber
Der MBA ist die klassische Postgraduierten-Ausbildung zum Manager. Personalverantwortliche kennen die drei Buchstaben in der Regel und informieren sich über die ausbildenden Business Schools. Der MSc in Management dagegen ist ein eher jüngeres Phänomen und fand durch die Bologna-Reform - statt fünfjährige Diplomstudiengänge gibt es nun Bachelor- und Master-Programme - eine weite Verbreitung, vor allen in Europa. Dementsprechend muss man hier und da möglicherweise noch erklären, was ein MIM-Studium ist, vor allem jenseits des Atlantiks. Das sollte man im Auge behalten, wenn man Management studieren möchte. Die Reputation des MBAs lassen sich viele Business Schools auch gerne bezahlen, vor allem, wenn sie selbst über die Jahre eine Renomee aufbauen konnten. Studiengebühren beim MBA können bis auf 60.000 € hochgehen, wie man am Beispiel der London Business School sehen kann. MIM-Programme dagegen kann man viel günstiger bekommen, mit Spitzenpreisen bei ungefähr 30.000 €.
MBA vs Master in Management (MIM) - wer soll was studieren?
Management studieren mit Master oder MBA? Im Grunde lässt es sich auf eine einfache Formel bringen. Wer sich für General Management interessiert und nur ein erstes Studium mitbringt, studiert den MIM. Wer zusätzlich noch ein paar Jahre Berufserfahrung auf dem Buckel hat, entscheidet sich für den MBA. In anderen Worten: Der MIM hilft beim Karrierestart, während der MBA bei der Karriere-Weiterentwicklung wie auch bei der beruflichen Veränderung helfen kann.
- International Management Studium: Was ist der MSc in Management (MIM)?
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- Informationen zum Studium des International Management bietet auch der Wikipedia-MBA-Artikel
- Weitere Informationen zu renommierten MBA- und Master-Anbietern bietet auch die Business Website e-fellows.net